Selbstmanagement im Projektmanagement: Kalender und Aufgaben wirksam nutzen

In Projekten bearbeiten Projektteams eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben parallel. Termine, Abstimmungen, Reviews, Reporting und spontane Anforderungen wechseln sich ab.
Um in diesem Umfeld handlungsfähig zu bleiben, etabliert der Projektmanager eine klare Kommunikations- und Aufgabenstruktur – als Bestandteil professioneller Projektsteuerung und wirksamen Selbstmanagements.
Das zentrale Werkzeug dafür ist der Kalender.
Er ist am Arbeitsplatz wie auch mobil verfügbar, benötigt keine zusätzliche Software und fügt sich nahtlos in bestehende Arbeitsweisen ein – unabhängig davon, ob im IT-Projektmanagement, im technischen Projektmanagement oder im PMO gearbeitet wird.
Der Kalender als zentrales Steuerungsinstrument
Die Struktur im Kalender orientiert sich an zwei Kriterien:
- Adressat (wer ist beteiligt?)
- Art der Aufgabe (eigenständig, Team, Stakeholder)
So entsteht ein übersichtliches System, das sowohl operative Arbeit als auch Stakeholdermanagement, Projektplanung und Reporting unterstützt.
Grundsätze für eine funktionierende Kalenderstruktur
1. Einheitliche Schreibweise
Eine konsistente Schreibweise erhöht Geschwindigkeit, Klarheit und Wiedererkennbarkeit.
Empfohlene Struktur:
- @Projekt: PROJEKTNAME | Thema: THEMA
- @PM: PROJEKTNAME | Thema: THEMA
So lassen sich Termine schnell filtern und eindeutig zuordnen – ein Vorteil bei parallelen Projekten und in der Ressourcenplanung.
2. Bewusste Pausen einplanen
Zwischen Terminen werden gezielt kurze Pausen eingeplant. Diese dienen:
- der inhaltlichen Nachbereitung
- der Vorbereitung auf Folgetermine
- dem mentalen Wechsel zwischen Aufgaben
Pausen sind kein Zeitverlust, sondern ein aktiver Bestandteil von professionellem Selbstmanagement.
3. Farbsystem für schnelle Orientierung
Farben ermöglichen eine sofortige visuelle Einordnung der Termine. Ein bewährtes Beispiel:
- Blau: eigenständig durchgeführte Aufgaben
- Gelb: Termine mit Projektteam (Teamführung, Abstimmung)
- Rot: Termine mit externen Stakeholdern (Stakeholdermanagement, Präsentationen, Eskalationen)
- Grau: standardisierte Termine (z. B. Regel-Reports, Statusberichte)
- Lila: private Termine im Sinne der Work-Life-Integration
Dieses Farbsystem erleichtert die Tagesplanung und unterstützt eine ausgeglichene Arbeitsweise.
Aufgaben im Kalender abbilden
Neben Terminen werden auch Aufgaben im Kalender geführt. Dabei werden zwei Aufgabentypen unterschieden:
1. Aufgaben für Projektmitglieder
Diese Aufgaben:
- entstehen häufig aus Kommunikation heraus
- werden über die etablierte Kommunikationsstruktur delegiert
- können auch bei spontanen Gesprächen schnell erfasst werden
Zur besseren Trennung kann im Kalender ein Termin mit leerem Inhalt als Platzhalter für diesen Aufgabenbereich genutzt werden.
2. Eigene Aufgaben des Projektmanagers
Eigene Aufgaben:
- werden bewusst terminiert
- erhalten klare Zeitfenster
- sind Bestandteil der persönlichen Kapazitäts- und Ressourcenplanung
So wird verhindert, dass operative Aufgaben zwischen Meetings „untergehen“.
Einordnung im professionellen Projektumfeld
Ein klar strukturierter Kalender unterstützt:
- Projektmanagement und Projektsteuerung
- Selbstmanagement und Fokus
- Kommunikationsstärke
- sauberes Reporting
- effektives Stakeholdermanagement
Er bildet damit die operative Grundlage für stabile Projekte – unabhängig von Tools wie Jira, MS Project oder SharePoint.
Fazit
Ein Kalender ist mehr als eine Terminübersicht.
Richtig eingesetzt wird er zum zentralen Instrument für Selbstmanagement, Kommunikation und Projektsteuerung.
Er schafft Klarheit, reduziert Stress und ermöglicht es dem Projektmanager, auch in komplexen Projektsituationen den Überblick zu behalten.

